Themenabend „Silhouetten und Schatten“ (Jahresthema 2021)

Am 21. April standen zum ersten Mal in diesem Jahr Bilder zu unserem Jahresthema auf dem Programm. Im Laufe des Abends wurde deutlich, dass es unterschiedliche Auffassungen darüber gibt, was unter „Silhouetten“ bzw. „Schatten“ zu verstehen ist. Im folgenden Text sind einige Überlegungen zusammengetragen.

Silhouetten

Herkunft des Wortes

Der französische Begriff „silhouette“ (Schattenriss, Scherenschnitt) geht auf Étienne de Silhouette zurück, der in seinem Schloss statt Gemälden Scherenschnitte aufgehängt haben soll („à la Silhouette“).

Bedeutung

Umriss – Kontur eines Körpers – Umrisszeichnung – Schattenriss – Scherenschnitt

Einordnung

Eine der visuell am interessantesten und herausfordernsten Techniken in Kunst und Fotografie

Beschreibung

viel Gegenlicht – Lichtquelle hinter Motiv – kontrastreich zum Hintergrund – eine sich (dunkel) vom Hintergrund abhebende Kontur – Details bleiben verborgen – bestechen durch Einfachheit – vermitteln viel mehr, erzählen Geschichte

Tipps

  • Personen / prägnante Formen nicht frontal, besser im Profil
  • Mehrere Silhouetten im Bild müssen getrennt sein.
  • Ein paar Sonnenstrahlen durchkommen zu lassen ist zusätzlicher Erfolgsfaktor für ein emotionales Bild.
  • Ein Hauch von Licht macht das Bild dreidimensionaler und realer.
  • Auch möglich: partielle Silhouetten: einige Detail des Motivs bleiben bestehen.
  • Bild nicht überfrachten.

Wirkung

emotional – geheimnisvoll – dramatisch – stimmungsvoll – beflügelt Fantasie

Technik

  • Die Belichtung auf den hellsten Teil des Bildes ausrichten.
  • Der Hintergrund entscheidet über die Helligkeit – nicht das Motiv.
  • Das Motiv wird unterbelichtet, wirkt dunkel oder sogar schwarz.
  • Blitz ausschalten.
  • Kleine Blende, am besten Belichtungsreihen

(Quellen: Wikipedia, pixolum u. a. im Internet)

Schatten

Allgemeine Definition

Schatten sind nicht nur die Schlagschatten eines Objekts, die durch eine Lichtquelle an eine Projektionsfläche (Wand, Boden etc.) geworfen werden, sondern auch der Körper- oder Eigenschatten der dem Licht entgegengesetzten Seite des Objekts. Silhouetten sind demnach der Spezialfall, bei dem im Körperschatten des Objekts keine Details mehr wahrgenommen werden.

(Quelle: Wikipedia)

Eigenschatten

  • Der Schatten, der auf ein Objekt fällt, weil es dem Licht abgewandt ist
  • Helfen, die Bildelemente zu gewichten: sie reduzieren die Dominanz von Bereichen und heben andere hervor.
  • Schatten sollten so positioniert werden, dass sie nicht durch ihre Dominanz vom Hauptmotiv ablenken.
  • Störende oder weniger schöne Bereiche lassen sich gezielt verdecken.

(Quelle: Cora und Georg Banek, Fotografieren lernen, Bd. 2: Bildgestaltung und Bildsprache, Heidelberg 2011, S. 140)

Schlagschatten

  • Der Schatten, den ein Objekt wirft, das beleuchtet wird
  • Das Objekt, das den Schatten wirft, muss nicht unbedingt zu sehen sein.
  • Der Schatten selbst ist das Motiv.
  • Wirkung: mysteriös, geheimnisvoll, weckt Neugier
  • Schatten sollte Rückschlüsse auf das Objekt zulassen.
  • Zu abstrakte Schatten fesseln die Aufmerksamkeit weniger lange.

(Quelle: ebd.)

Christa Becker, Erhard Ditz, Margot König, im Mai 2021