Von Bernd Eppelmann
Bild: Fritz Kopetzky
Von Bernd Eppelmann, Hemsbach, 05.12.2025
Vernissage: „Galerie im Schloss“-Kurator Rainer J. Roth mit Sonderausstellung eigener Fotoarbeiten
im Hemsbacher Rathaus.
Hemsbach. Kulturformate sind planbar, die Performance, die sie einem Publikum bieten sollen, auch. Um aber ein schnödes Amtsgebāude, auch wenn es sich „Schloss“ nennt, zu einer erfolgreichen lokalen Kunsthalle zu machen, dazu gehört schon eine Menge Optimismus, ein Händchen für die Kunst und das Marketing dafür.
Rainer J. Roth hat das alles. Er ist seit 2009 Kurator von bislang 80 Ausstellungen in der Galerie im Schloss – und er ist selbst Fotokünstler. Er schafft es sogar, Bauschutt an die frisch getünchten Wände des von 2007 bis 2009 sanierten Rathauses zu hängen, und alle freuen sich darüber, vorneweg der damalige Bürgermeister Volker Pauli. Auch dessen Nachfolger Jürgen Kirchner weiß, was er an Roth, der eigene Veröffentlichungen gerne mit seinem Markenzeichen „RJR“ signiert, hat.
Profi in Sachen Kulturwerbung
Seit 2001 dreht RJR an den Stellschrauben des lokalen Kulturlebens. Bis zu seiner Rente als Marketingmanager in einem Wissenschaftsverlag tätig, ist er Profi in Sachen Kulturwerbung. Er hat die Galerie im Schloss geschaffen. Sein Coup, vor 16 Jahren auf der Rathausbaustelle offenliegende Elektroinstallationen, Putzarbeiten, Ansammlungen von Farbeimern und Pinseln, eine Schuhmatte im Eingang zu fotografieren und via fotobearbeitete Farbkanäle Pop-Art zu produzieren, brachte ihm 2009 die Premierenausstellung im Rathaus ein.
Hintersinnig hatte Roth mit der Buchstabenreihenfolge gespielt und ein „Arthaus“ daraus gemacht. Dafür hat ihm die Stadtverwaltung das Schloss, sein „Wohnzimmer“, nach 2009 und 2018 zum dritten Mal für seine Sonderausstellung „Reminiszenzen“ mit eigenen Arbeiten überlassen.
Dieser Artikel erschien in den Weinheimer Nachrichten am 9. Dezember 2025:
